UNWETTER BESCHäDIGTE A13: VERKEHRSDIREKTOR RECHNET NICHT MIT VERHALTENSäNDERUNG

Der scheidende Direktor des Bundesamts für Verkehr, Peter Füglistaler, rechnet nach der Sperrung der A13 nicht mit einem Umschwenken der Touristen auf den Bahnverkehr. Der Mensch werde nicht gleich zum Bahnfahrer, sagte Füglistaler am Dienstag im SRF-Tagesgespräch.

Der Direktor des Bundesamts für Verkehr, Peter Füglistaler (64) rechnet nicht damit, dass Touristen ihre Reisepläne gross ändern. Ein schweres Unwetter hat im Misox grosse Schäden hinterlassen, seit dem ist die Nationalstrasse A13 unterbrochen. Jeder und jede könne durch das Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr seinen Beitrag leisten, betonte Verkehrsminister Albert Rösti (56) an einer Medienkonferenz am Dienstag. 

«Mobilität ist Verhalten, das ist der Mensch», sagte Füglistaler. Dabei habe man schon bei früheren Sperrungen festgestellt, dass der Güterverkehr sehr flexibel sei. Bei den Touristen, die im Sommer kommen, sei es anders. Er erwarte nicht, dass Letztere gross umdenken, sondern einfach zwei Stunden früher mit dem Auto abfahren und dann zwei Stunden später im Süden ankommen werden, so der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV), der Ende Juli nach 14 Jahren im Amt abtritt.

Zusätzlicher Passagierzüge eingeplant

Für eine Veränderung der Gewohnheiten im Bereich der Mobilität brauche es einen gewissen Prozess – und innerhalb von einer Woche würden sich Gewohnheiten nicht ändern, so Füglistaler, mit Verweis auf den bald beginnenden Sommerferien-Verkehr am Gotthard gen Süden.

Er glaube aber, dass «die SBB sicher einen guten Vorschlag machen» bezüglich zusätzlicher Passagierzüge für diejenigen, die doch auch den Bahnverkehr umsteigen wollen. Es werde sicher – wenn auch eingeschränkte – Möglichkeiten geben.

Rösti hatte am Dienstagmorgen an einer Medienkonferenz in Bern zusätzliche Bahnverbindungen zur Bewältigung des Fernreiseverkehrs durch die Schweiz im Sommer in Aussicht gestellt. Während des Unwetters hatte der Fluss Moesa am vergangenen Freitagabend nahe Lostallo ein Stück der Nationalstrasse A13 teilweise weggerissen. Seither ist die San-Bernardino-Route gesperrt. Ab dem Juli soll die A13 wieder einspurig befahrbar sein.

Zweispurig erst Ende Jahr wieder möglich

Die Reparaturarbeiten an der durch ein Unwetter versehrten A13 durchs Misox schreiten rasch voran. Wie der Vizedirektor des Bundesamts für Strassen (Astra) am Mittwoch vor Ort erklärte, sollte die Autobahn ab dem 10. Juli wieder einspurig befahrbar sein. Zweispurig sei die A13 jedoch erst Ende Jahr wieder befahrbar.

Die Bagger arbeiteten im Fluss Moesa derzeit am Limit, erklärte Marco Fioroni, Leiter der Astra-Filiale Bellinzona bei einer Begehung der Baustelle bei Lostallo GR. Nach der Sprengung einiger Felsbrocken müssten diese im reissenden Wasser weggeschafft werden. Gleichzeitig würde an der Stelle der weggerissenen Fahrbahn Material aufgefüllt. 

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