KULTURTIPPS IM JULI 2024: DIESE AUSSTELLUNGEN UND FESTIVALS SOLLTEN SIE NICHT VERPASSEN!

Kulturtipps

Das sind die Kulturtipps für den Juli von AD – von Ausstellungen bis zu Events.

Die AD-Kulturtipps für den Juli stehen ganz unter dem Motto: raus aufs Land! Denn gerade abseits der Metropolen gibt es in diesem Monat einiges zu entdecken. Zum Beispiel in Bad Gastein, wo zwischen imposanten Berglandschaften und prächtigen Belle Époque-Bauten das Festival „sommer.frische.kunst“ stattfindet. Die Veranstaltung zieht seit 14 Jahren Kunstschaffende und Kunstbegeisterte aus aller Welt in den Kur- und Wintersportort im Salzburger Land.

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Diese Ausstellungen und Events sollten Sie im Juli nicht verpassen

Ein bisschen weniger mondän, aber dafür wunderbar beschaulich geht es in der Gemeinde Alkersum auf der Nordseeinsel Föhr zu. Hier befindet sich das Museum Kunst der Westküste, in dem die Besucher:innen in den kommenden Monaten in die Welt des nordischen Impressionismus eintauchen können. Wen es eher gen Süden zieht, dem sei eine Ausstellung in Engelberg in der Schweiz ans Herz gelegt. Die Kuratorin Dorothea Strauss hat international bekannte KünstlerIinnen eingeladen, den Ort und seine Gebäude neu zu beleben. Hier sind die AD-Kulturtipps für den Monat Juli – lassen Sie sich inspirieren!

# 1 Hinter den Kulissen von Engelberg: ein außergewöhnlicher Kunstparcours &

Zwischen Wiesen, Wäldern und majestätischen Bergen liegt 90 Kilometer nördlich von Zürich das malerische Dörfchen Engelberg. Eigentlich ist der Ort mit seiner atemberaubenden Kulisse ein Magnet für Outdoor-Fans. In diesem Sommer aber dreht sich in Engelberg alles um zeitgenössische Kunst: 53 Kunstschaffende aus 18 Nationen wurden eingeladen, den Ort zu bespielen. Noch bis zum 18. August 2024 läuft die großartige Ausstellung „Backstage Engelberg“, die sich über das ganze Dorf verteilt. In einem alten Schuhmacherhäuschen, in dem die Zeit stehen geblieben scheint, präsentiert der deutsche Künstler Olaf Nicolai eine Video- und Soundarbeit, die, wie der Raum selbst, einen ganz eigenen Kosmos eröffnet. Zilla Leutenegger aus Zürich zeigt gleich mehrere Arbeiten, etwa im Billett-Häuschen der historischen Standseilbahn. Im Ochsenmatt Gadä, einer großen Scheune, stellen neben der Schweizerin Una Szeemann auch die deutsche Bildhauerin Sabine Kuehnle, die polnische Künstlerin Renata Rara Kaminska und Can Altay aus der Türkei aus. Die aus Japan stammende Leiko Ikemura hat im Kurpark eine Bronzeplastik platziert, und Ingeborg Lüscher zeigt an der Fassade des alten Schlachthauses ihre schon legendäre Videoarbeit „Fusion“, in der sie Fußballspieler in Anzügen und unter Aussetzung der Foulspiel-Regeln gegeneinander antreten lässt. „Backstage Engelberg“ ist inspirierend, nicht nur, weil hier hochkarätige zeitgenössische Kunst zu sehen ist, sondern weil man sie – verbunden mit tollen Spaziergängen – an sehr besonderen, sonst meist verschlossenen Orten entdeckt.

& #2 Sommerfrische im Museum Kunst der Westküste auf Föhr &

Die Nordseeinsel Föhr ist ein zauberhafter Ort. Bekannt für ihre idyllischen Landschaften, satten grünen Wiesen, endlosen Sandstrände und typischen Reetdachhäuschen zieht Föhr jedes Jahr zahlreiche Besucher:innen an. Am besten erkundet man die Insel übrigens mit dem Fahrrad, gut unterkommen kann man beispielsweise im Hotel „Rackmers Hof“. Was nicht jeder weiß: Auf Föhr gibt es ein ausgezeichnetes Museum, das sich der Kunst und Kultur der nordfriesischen Küstenregion widmet: das Museum Kunst der Westküste. Noch bis zum 3. November 2024 ist dort die Ausstellung „Frischer Wind. Impressionismus im Norden“ zu sehen, die in Kooperation mit dem niederländischen Museum Singer Laren und dem Niedersächsischen Landesmuseum Hannover entstand. Die Schau ist eine ideale Erfrischung für alle, die sich am französischen Impressionismus ein wenig sattgesehen haben. In Föhr werden vor allem Arbeiten niederländischer, deutscher und dänischer Maler und Malerinnen präsentiert, unter ihnen große Namen wie Lovis Corinth, Max Liebermann, Peder Severin Krøyer oder Max Slevogt, aber auch die weniger bekannte Anna Ancher (oben), deren Werke Sie sich unbedingt genauer anschauen sollten.

#3 Von Innovation zu Innovation: Eine Vintage-Uhren-Ausstellung bei Breitling &

Im Jahr 1884 gründete Léon Breitling in einem bescheidenen Atelier in Saint-Imier im Schweizer Kanton Bern die Firma Breitling – heute gehört sie zu den führenden Namen der Uhrmacherkunst weltweit. Mit „Time Capsule. The Breitling Heritage Exhibition“ begibt sich das Unternehmen nun auf eine spannende Zeitreise durch die eigene Geschichte. Zu sehen ist die Schau jeweils für rund eine Woche in ausgewählten Breitling-Stores in den USA, Ozeanien, Asien und Europa. Die nächsten Stationen sind: 10. bis 17. Juli 2024 in Wien, 21. bis 28. Juli 2024 in München und 1. bis 8. August 2024 in Berlin. Was gibt es zu sehen? Ausgewählte Vintage-Uhren, die Meilensteine in der Geschichte des Unternehmens markieren. Darunter zum Beispiel die „Populaires“-Linie von Willy Breitling aus dem Jahr 1937: Inspiriert von Kodaks Brownie-Kamera wurden diese Uhren dank Massenproduktion zu günstigeren Preisen verkauft und so einem breiten Publikum zugänglich gemacht. 25 Jahre später, 1962, klingelte im Hause Breitling das Telefon: Scott Carpenter, ein Astronaut des Raumflugprogramms Mercury Seven der NASA, bat um eine individuelle Uhr für seine kommende Weltraummission. Es entstand: Die „Cosmonaute“ mit 24-Stunden-Anzeige, wodurch Carpenter im Weltall Tag und Nacht unterscheiden konnte. Gemeinsam mit ihrem Träger umrundete die Uhr die Erde dreimal, sie gilt als erste Schweizer Armbanduhr im Weltraum.

#4 Auf nach Bad Gastein! Zeitgenössische Kunst im Monte-Carlo der Alpen &

Vor 25 Jahren war Bad Gastein, gelegen knapp hundert Kilometer südlich von Salzburg, noch ein ziemlich verschlafener, aber bereits faszinierender Ort. Das lag zum einen an der fantastischen Landschaft, zum anderen am maroden Charme der vielen leerstehenden, einst prunkvollen Belle-Époque-Bauten. Einst von Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck wegen seiner heilenden Quellen besucht, ist der Alpenkurort heute ein gefragtes Reiseziel. Viele alte Häuser wurden saniert, mittlerweile gibt es eine ganze Reihe ausgezeichneter Boutique-Hotels und Restaurants. Mit beigetragen zur Wiedererweckung und Wiederbelebung des Ortes hat ohne Frage auch ein Festival, das es dort seit vielen Jahren gibt: „sommer.frische.kunst“. Vom 12. Juli bis zum 31. August 2024 findet nun die 14. Ausgabe statt, und wieder wird in Bad Gastein für einige Wochen alles im Zeichen der Kunst stehen. Das Festival bietet eine Vielzahl von kulturellen Veranstaltungen, darunter die Messe „art:badgastein“, diverse Ausstellungen und einen Art Trail quer durch den Ort, der sich mit einer speziellen Kunstwanderkarte erkunden lässt. Die Verbindung aus zeitgenössischer Kunst, herrlicherer Natur und einem geschichtsträchtigen Ort macht das Festival alljährlich zu einem sehenswerten Ereignis.

& #5 Das „kleine Haus“ von Marina Tabassum auf dem Vitra Campus in Basel &

„Als ich während der Pandemie in meinem stillen Büro saß, schoss mir dieses Bild eines Hauses durch den Kopf“, so die renommierte bengalische Architektin Marina Tabassum, die mit ihrem Büro in Dhaka bereits Moscheen, Wohnbauten und Museen realisiert hat. Das Bild eines einfachen Hauses, „das für eine besitzlose Familie erschwinglich ist und von einem Ort zum anderen transportiert werden kann.“, war die Idee für das Khudi Bari (kleines Haus). Zusammen mit ihrem Team entwickelte Tabassum eine kompakte, mobile und modulare Leichtbauarchitektur aus vornehmlich lokalen Materialien. Das Haus kann von seinen Besitzern ohne Strom und großen Aufwand abgebaut, transportiert und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden kann, zum Beispiel, wenn, wie vielerorts in Bangladesch, durch den Klimawandel verursachte Überschwemmungen drohen. Über hundert Khudi Bari wurden zusammen mit Hilfsorganisationen bereits errichtet. Nun steht ein solches „kleine Haus“ auch auf dem Vitra Campus in Basel. Es sei, heißt es von Vitra, „Ausdruck einer Neuorientierung in der Entwicklung“ des Campus. Auch und gerade in der Architektur braucht es innovative Ideen, um der Klimakrise zu begegnen. Was bleibt, sei der Anspruch an die Gestaltung: „Das Khudi Bari zeigt, dass eine Architektur der Notwendigkeit auch gestalterisch reizvoll sein kann.“

#6 Fantastische Pflanzenkunst von Lilo Klinkenberg in Berlin &

Sie schafft Auftragsarbeiten für Unternehmen aus Mode, Design und der Tech-Branche, verfolgt aber auch ihren ganz eigenen Weg als Künstlerin: Die Rede ist von der Berliner Floral Designerin Lilo Klinkenberg. Im Juli dieses Jahres zeigt sie ihre faszinierende Arbeit erstmals in einer Solo-Schau. Zu sehen sind die sechs fragilen, neu geschaffenen botanischen Skulpturen (leider!) nur an einem Tag, am 6. Juli 2024 im Bam Space in der Ritterstraße in Berlin. Mit dem Titel der Ausstellung „Is this even real?“ spielt sie auf die Frage an, die sich die Menschen stellen sollen, wenn sie ihre Werke betrachten, erklärt Klinkenberg. Ihre Skulpturen bestehen zwar aus natürlichen Materialien – aus Pflanzen – erinnern aber oft an zottelige Fantasiewesen oder undefinierbare, fließende organische Formen, die von ihrer Umwelt Besitz ergreifen. Entdeckt hat Klinkenberg ihre Leidenschaft fürs Pflanzen-Design übrigens 2017, als sie gemeinsam mit ihren Geschwistern in Berlin-Kreuzberg ein Restaurant eröffnete, das auch für private Feiern vermietet wird. „Da fing ich an“, so die Künstlerin in einem Interview, „mit Blumendekoration zu experimentieren – und habe mich in die Arbeit verliebt.“

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