BUND WARNT VOR GEFäHRLICHER NACHRICHT: WER DIESE MAIL öFFNET, KANN DATEN VERLIEREN

So zornig wie der griechische Gott: Poseidon ist eine Schadsoftware, die deine Passwörter und deine Daten klaut. Darum sollten User in der Schweiz jetzt besonders vorsichtig sein.

Poseidon ist in der griechischen Mythologie der Herrscher der Meere und einer der zwölf olympischen Götter. Wenn er wütend ist, schlägt er mit seinem Dreizack ins Wasser, und die Wellen verschlingen alles, was sich ihnen in den Weg stellt. So ist es auch mit der gleichnamigen Schadsoftware, die derzeit die Runde macht.

Das Bundesamt für Cybersicherheit warnt eindringlich vor der Schadsoftware namens Poseidon: «Cyberkriminelle haben eine grosse Kampagne gegen die Bevölkerung in der Deutschschweiz gestartet», schreibt der Bund in seinem Blog. Per E-Mail versuchen sie, die Computer der Nutzerinnen und Nutzer zu infizieren. Dabei haben es die Cyberkriminellen auf neuere Mac-Computer abgesehen. Für Anwendende anderer Betriebssysteme besteht keine Gefahr.

 

Agov als falscher Absender

Besonders dreist: Als Absender der gefährlichen Mails wird vermeintlich Agov angegeben. Der Behörden-Log-in-Dienst, der von Bund, Kantonen und Gemeinden genutzt wird, um etwa die Steuererklärung elektronisch auszufüllen. «Derzeit häufen sich die Meldungen über solche missbräuchlichen Mails», erklärt das Bundesamt für Cybersicherheit (Bacs). Dies zeige, dass die Meldenden den Angriff erkannt und als solchen eingestuft haben.

«Die Mails wurden vergleichsweise an einen sehr grossen Empfängerkreis versendet», sagt Gisela Kipfer vom Bacs. Sie ergänzt: Da viele Unternehmen Windows von Microsoft im Einsatz haben, ist davon auszugehen, dass die Täterschaft es eher auf Privatanwender in der Schweiz abgesehen hat.

Die Empfängerinnen und Empfänger werden in der E-Mail darüber informiert, dass Agov nun als Desktop-Anwendung verfügbar ist. Doch das ist falsch! «Die Agov Access-App ist nur für Smartphones verfügbar. Deshalb sollte man auf keinen Fall auf den Link klicken», so das Bacs.

Das droht bei Infektion

Tut man es doch, wird man über mehrere Webseiten weitergeleitet und landet schliesslich auf einer Plattform, die ein Softwarepaket für macOS anbietet. Lädt man diese Datei herunter und führt sie aus, wird der Rechner mit der Poseidon-Schadsoftware infiziert. «Sobald sie installiert ist, stiehlt sie Informationen vom Computer und sendet diese an die Cyberkriminellen», warnt der Bund. Konkret können Passwörter und Daten ausgespäht werden. Zudem können die Gangster deine Krypto-Wallets plündern. Es kann also unter Umständen eine teure Angelegenheit werden.

So schützt man sich

Das Bacs empfiehlt, die gefährliche E-Mail sofort zu löschen. Nutzerinnen und Nutzern, die die Malware bereits heruntergeladen und installiert haben, empfiehlt das Bacs, das betroffene Gerät sofort neu aufzusetzen.

Aber nicht nur bei E-Mails ist derzeit Vorsicht geboten. So ist die Poseidon-Malware kürzlich auch in Google-Anzeigen aufgetaucht. Sucht man beispielsweise nach dem beliebten Arc-Browser, landete man auch auf Webseiten, die einem die Malware unterjubeln wollen, wie Sicherheitsforscher berichten.

2024-07-01T12:03:52Z dg43tfdfdgfd