UNWETTERWARNUNG FüR GROSSE TEILE DER SCHWEIZ: STROMAUSFALL IM KANTON SCHAFFHAUSEN, ÜBERFLUTUNGEN IN LIESTAL UND MORGES

phg.

Gewitter und starker Regen sorgen seit Dienstagabend im Norden und Westen der Schweiz für Überflutungen. Auch am Mittwoch ist in der Schweiz mit teilweise starken Gewittern zu rechnen. In Genf musste die Flugsicherung Skyguide vorübergehend den Luftraum schliessen. Grund dafür war eine Überschwemmung im Kontrollzentrum.

Am Mittwoch gab Meteo Schweiz für grosse Teile der Schweiz eine Unwetterwarnung heraus. Ab 11 Uhr bis zum Abend können Gewitter der Stufe drei («erhebliche Gefahr») auftreten. Die Warnung gilt für die gesamte Westschweiz, die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie Teile des Kantons Bern. Auch in St. Gallen und Appenzell könnte es zu starken Gewittern kommen. Für Teile des Kantons Neuenburg wurde vorübergehend gar die Gefahrenstufe vier («grosse Gefahr») ausgerufen.

Es ist mit Blitzeinschlägen, Starkregen, Hagel, Rutschungen und Überflutungen zu rechnen. Meteo Schweiz empfiehlt, Gewässer sowie für Blitzeinschläge exponierte Orte wie Bäume und offene Flächen zu meiden und unbefestigte Gegenstände im Freien hereinzuholen.

Für Schaffhausen galt am Mittwochvormittag die Gefahrenstufe drei. Im Gebiet gingen innerhalb einer Stunde über 200 Blitze nieder, teilte Meteo Schweiz auf X (vormals Twitter) mit. Im Gebiet Stein am Rhein / Ramsen ist laut der Alarmierungs-App des Bundes «Alertswiss» die Stromversorgung teilweise ausgefallen. Der Schaden entstand laut Alertswiss wegen Schäden am Stromnetz.

Überschwemmungen im Waadtland

Wegen des Unwetters fiel in neun Waadtländer Gemeinden am Mittwochmorgen das Festnetz aus, wie der «Alertswiss» zu entnehmen ist. Betroffen sind die Ortschaften Pampigny, Sévery, Clarmont, Apples, Yens, Cottens, Reverolle, Villars-sous-Yens und Bussy-Chardonney. Die Notdienste sind nur über das Mobilfunknetz erreichbar.

In der Gemeinde Morges am Genfersee kam es zuvor wegen des Unwetters zu Überschwemmungen. Der gleichnamige Fluss trat an mehreren Stellen über die Ufer, überflutete Terrassen und drang in Geschäfte und Restaurants ein, wie Medienberichten zu entnehmen ist. Laut Polizei ist das Hochwasser stärker, als es statistisch alle hundert Jahre erwartet werde. Die Feuerwehr im Waadtland rückte in der Nacht auf Mittwoch zu über 200 Einsätzen aus. Berichte über Verletzte gibt es bis jetzt keine.

Eingeschränkter Luftverkehr

Am Dienstagabend um 22 Uhr musste die Flugsicherung Skyguide den Luftraum über Genf sperren. Grund war eine Überschwemmung im Untergeschoss des Kontrollzentrums. Das hat die Kühlung des Rechenzentrums beeinträchtigt, wie Skyguide mitteilte. Bis zur Nachtflugsperre um Mitternacht waren deshalb keine Starts und Landungen möglich.

Laut Skyguide wurde der Betrieb inzwischen wieder aufgenommen. Das Kühlsystem laufe wieder, und damit sei die Gefahr einer Überhitzung der Flugsicherungssysteme gebannt. Die Kapazität sei inzwischen wieder auf 70 Prozent erhöht worden. In der Nacht mussten 30 Flüge nach und 22 Abflüge von Genf gestrichen werden.

Auch in der Nordwestschweiz kam es zu Überflutungen

In der Nordwestschweiz erhielt am Dienstagabend die Kantonspolizei Basel-Landschaft laut Medienberichten mehrere hundert Meldungen zu überfluteten Kellern, Stromausfällen und weiteren Schäden. Betroffen waren die Kantonshauptstadt Liestal sowie die Gemeinden Frenkendorf, Füllinsdorf und Pratteln.

Im Verlauf des Mittwochs kann es vor allem am Nachmittag erneut zu teilweise kräftigen Gewittern kommen, wie Meteo Schweiz schreibt. Dabei könne es lokal auch zu kurzzeitigen und starken Niederschlägen kommen.

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