TROPENSTURM BERYL WüTETE VOR KüSTE VON FRANZöSISCH GUYANA: REKORD-HURRIKAN HINTERLäSST SCHNEISE DER VERWüSTUNG

Noch nie zuvor hat sich ein Tropensturm so früh zu einem solch starken Hurrikan entwickelt wie Beryl. Der zerstörerische Sturm zeigt die Auswirkungen des Klimawandels.

Die Auswirkungen des Klimawandels haben verschiedene Gesichter – eines zeigt sich durch einen Hurrikan, wie es ihn zuvor noch nie gab: Wegen hohen Temperaturen auf der Meeresoberfläche und dem Wechsel von El Niño zu La Niña bricht der Tropensturm Beryl, wie Meteonews berichtet, nämlich gerade Rekorde. 

Am 28. Juni bildete sich rund 2000 Kilometer vor der Küste von Französisch Guyana eine tropische Depression – ein Tiefdruckgebiet – welche in der Entstehung von Beryl endete. Für diese Jahreszeit ist das ungewöhnlich, der Atlantik ist normalerweise noch zu kalt für Tropenstürme, die benötigte Temperatur ist erst Mitte September erreicht. Tropenstürme sollten sich momentan noch auf den Golf von Mexiko und das Karibische Meer beschränken.

Stark aufgewärmte Meeresoberfläche begünstigt Hurrikane

Doch der Atlantik ist wegen des Klimawandels bereits gehörig aufgewärmt, was die Entstehung von Hurrikanen begünstigt. Die Oberflächentemperatur der Weltmeere bricht seit Jahren Rekorde. Dieses Jahr liegt der Durchschnitt bereits bei mehr als 21 Grad – vor zehn Jahren waren es noch knapp 20 Grad. Doch nicht nur die stark erwärmte Meeresoberfläche begünstigte Beryls Aufstieg zum Super-Hurrikan. Auch feuchte Luft und wenige Richtungswechsel der Windströmungen halfen. 

Es dauerte gerade einmal einen Tag, bis Beryl zu einem Hurrikan der Stufe vier von fünf wurde. Es ist das erste Mal seit 58 Jahren, dass ein Hurrikan so früh im Jahr die Stufe drei oder höher erreicht – eine solch schnelle Verstärkung passiert in gerade einmal 0,4 Prozent der Fälle und wurde zuletzt im Jahr 2005 vom Tropensturm Emily erreicht.

Am Montag traf der Sturm dann ein erstes Mal auf Land. Die Zerstörung war massiv.

Venezolanische Vizepräsidentin von Baum getroffen

Mit Windspitzen von bis zu 240 km/h traf der Hurrikan die Insel Carriacou (Grenada). Innerhalb von 30 Minuten wurde die gesamte Infrastruktur des Inselstaates zerstört, der Premierminister sprach von «immensen Schäden». Noch immer sind 95 Prozent der Bevölkerung ohne Strom. Auch in Barbados hinterliessen die Ausleger Beryls ihre Spuren. 

Am Dienstag, als sich Beryl ein paar Hundert Kilometer südlich von Puerto Rico in der Karibik befand, entwickelte sich der Hurrikan dann zu einem Sturm der Kategorie fünf. Die Auswirkungen spürte man bis nach Venezuela – dort trat der Fluss Manzanares über seine Ufer. Als die Vizepräsidentin Delcy Rodríguez (55) die betroffenen Ortschaften besuchen wollte, wurde sie gar von einem umstürzenden Baum getroffen. 

Zugbahn in den Golf von Mexiko

Mit Böen von 300 km/h fegt der Hurrikan nun in Richtung Jamaika, wo seine Ausleger voraussichtlich in der Nacht auf Donnerstag mit einer Stärke der Kategorie vier auf Land treffen werden. Das US-Hurrikanzentrum (NHC) warnt vor lebensbedrohlichen Auswirkungen. 

Weiter zieht der Hurrikan dann vorbei an Kuba und über Teile von Belize und den Süden Mexikos bis in den Golf von Mexiko. Neben starken Winden muss mit heftigen Niederschlägen, Sturmfluten und Murgängen gerechnet werden.

2024-07-03T10:22:29Z dg43tfdfdgfd