MIT DEM CAMPERVAN IN DIE STEIERMARK: SO SCHöN IST’S IM GESäUSE

Immer wieder zieht es uns in die Region Gesäuse in der Steiermark. Ein wahres Eldorado für Wander- und Wassersport-Begeisterte. In diesem Artikel finden Sie Wander- und Stellplatz-Tipps.

Juhu, endlich wieder Zeit ins Gesäuse fahren! Die Vorfreude ist groß, als es – ausnahmsweise schon im Mai – Richtung Österreich geht. Alle zwei Jahre zieht es uns in diese magische Gegend, den nördlichsten Teil der Steiermark.

Im Nu sind die vorgepackten Ikea-Boxen mit Koffer, Stühlen und Tisch im Test-Campervan verstaut und es geht los. Für die ersten Tage im steirischen Nationalpark Gesäuse haben wir uns ein Zimmer genommen. Den kleinen Ort Lainbach und die herzliche Bauernfamilie entdeckten wir vor einigen Jahren durch einen Zufall und einen geografischen Irrtum meinerseits. Nun sind wir bereits zum dritten Mal auf dem Hof untergekommen, zum ersten Mal mit einem Camper im Gepäck.

Hybrid-Camping in der Steiermark: Unser Aufenthalt im Nationalpark Gesäuse

Unsere Tage bei Winters starten immer mit einem reichhaltigen Frühstück in der Stube, bevor wir unseren Rucksack packen, die Wanderstiefel schnüren und losdüsen. Wanderparkplätze gibt es im direkten Umfeld zuhauf. Camping ist dort jedoch verboten. Eine Liste mit Campingplätzen in der Region finden Sie hier.

Marvin, meine Begleitung, betätigt sich nach einem langen Tag am Berg gerne am Hof und geht unseren Gastgebern beim Umstecken der Vieh-Zäune oder beim Silieren des frisch gemähten Grases zur Hand. Ein Privileg, dass er sich mit den Jahren erarbeitet hat.

Mit perfektem Blick auf die umliegenden Berge und den Sonnenuntergang lassen wir dann abends beim Kochen vorm Camper den Tag ausklingen, meist in Gesellschaft von einer oder zwei der Hofkatzen. Wenn wir in den letzten Jahren eines gelernt haben, dann, dass es in dieser touristisch sehr ruhigen Gegend, nicht immer leicht ist abends noch an etwas zu essen zu kommen. Da kommt uns die herausschwenkbare Küche unseres Camping-Testfahrzeuges sehr gelegen.

Alle Infos und die Funktionsweisen des Dauertesters Pössl Campstar gibt es in diesem Artikel.

Die kleinsten Gäste auf dem Hof sieht man unterdessen oft dabei, wie sie freudestrahlend beim Füttern der Kaninchen und der Schafe helfen, während die Erwachsenen vor dem Haus die letzten Sonnenstrahlen über dem Berggipfel genießen.

Das hat die Steiermark zu bieten

Über die Jahre haben wir die Region bereits recht gut ausgekundschaftet. Weiter unten finden Sie eine Auflistung vieler Aktivitäten in der Region, denen wir über die Jahre bereits nachgegangen sind.

Das Gesäuse, die Region der Steiermark, in der wir uns befinden, ist in den letzten Jahren vor allem für seinen Wassersport bekannt geworden. Die beiden Wildflüsse Salsa und Enz, die sich durch die wuchtigen Kalkalpen graben, laden zum Rafting, Kajaking und Canyoning ein. Zahlreiche Anbieter ermöglichen dieses Erlebnis auch für Einsteigerinnen und Einsteiger sowie Neugierige.

Doch in diesem Jahr zieht es uns nicht in das wilde Wasser der Salsa, sondern hoch hinauf in die Gipfel des grauen Bergmassivs.

Die perfekte Reisezeit: Mai in der Steiermark

Im Mai ist noch Schonzeit und man sieht mehr Wildtiere in den Bergen als im September, wenn wir normalerweise dort sind. In freier Wildbahn können etwa 90 Brutvogelarten, Murmeltiere, Gämsen, Rehe und Hirsche beobachtet werden. Zur Flora gehören rund 50 Orchideenarten. Ein Besuch im Frühjahr kann also durchaus lohnend sein.

Reist man Anfang Mai bereits an, kommt in den höheren Lagen häufig noch Schnee vor und auch die hoch gelegenen Klettersteige werden erst Ende des Monats auf Schäden geprüft und repariert. Die Faustregel für Bergsteiger und Hobbykletterer: ab dem ersten Juni, wenn auch der Jungfernsteig bei Admont geprüft wurde, ist das Abenteuer einer Begehung sicher*.

*natürlich mit der entsprechenden Ausrüstung und der nötigen Erfahrung.

Das Bergsteigerdorf Johnsbach: Ein Paradies für Wanderer und Kletterer

Das Bergsteigerdorf Johnsbach brummt im Mai schon vor Abenteuerlustigen. Einsteigerinnen und Einsteiger sowie Familien zieht es ans Ende des Tals, zum Ausgangspunkt der Johnsbacher Almenrunde.

Diese kleine Wanderung ist perfekt für den Einstieg, auch weil sie einem bereits vielfältige Ansichten des Gesäuses präsentiert. Schon der erste Anstieg durch die Teufelsklamm ist atemberaubend. Anschließend hat man die Wahl, einen kleinen abenteuerlichen Anstieg durch den Wald zu wagen oder weiter die gut ausgebaute Forststraße zu erklimmen. In kaum 20 Minuten erreicht man so bereits die erste kleine Alm, die Kölblalm. Von hier aus kann man sich je nach Wetter, Lust und Laune zu drei weiteren, bewirtschafteten Almen begeben, immer auf gut ausgebauten Trittwegen.

Für Kletterbegeisterte starten direkt im Dorf anspruchsvolle Kletterrouten. Für ausdauernde Wanderer nehmen diverse Routen auf Gipfel und Hütten dort ihren Ursprung. Unsere Empfehlung: die Mödlinger Hütte. Der Anstieg ist fordernd, doch das Gelände gut begehbar und der Topfenstrudel am Ziel lohnt die Arbeit. Von dort bietet sich ein kurzer Blick von der Spielkogel auf die umliegenden Berge an. Im Spätsommer tragen die Heidelbeerfelder in der näheren Umgebung saftige Früchte.

Hobby-Ornithologinnen und -Ornithologen, die gerne wandern sind, sollten ihren Weg zur Hesshütte machen. Erfahrene und gut ausgerüstete Kletterinnen und Kletterer können den Weg über das Hochtor (2.369 m) wählen, welches über zwei Klettersteige erreichbar ist.

Weitere Ausflugstipps rund ums Gesäuse

Nicht nur Johnsbach ist ein geeigneter Ausgangspunkt für Wanderungen. In der näheren Umgebung des Stifts Admont lohnt sich der Anstieg auf die Grabneralm mit einem Besuch der Schaukäserei und dem weiteren Weg über das Admonter Haus, der höchstgelegenen, bewirteten Hütte des Gesäuses. Für Familien empfiehlt sich die Gegend um Wildalpen, die viele, moderate Wanderungen zu bieten hat.

Wem zu viel Natur aufs Gemüt schlägt, der sollte Eisenerz einen Besuch abstatten und das Schaubergwerk und den Tagebau besichtigen. Auch die zweitgrößte Stadt Österreichs und Wiege der Mercedes G-Klasse, Graz, sowie der Red Bull Ring sind nicht weit entfernt.

Aktivitäten Gesäuse/Steiermark

Outdoor-Aktivitäten:

  • Wandern: Wildalpen (Einsteiger und Familien), Grabner Alm und Admonter Haus mit der Option Jungfernsteig (Gute Ausdauer erforderlich), Mödlinger Hütte (Gute Kondition), Almenwanderung in Johnsbach (Einsteiger, Familien und mehr), Hesshütte und Hochtor (Gute Kondition, Klettersteig)
  • Bergsteigen/Klettern: Johnsbach
  • Rafting/Kajaking: Wildalpen, Palfau
  • Canyoning: Palfau

Städte/Sehenswürdigkeiten:

  • Eisenerz: Tagebau und Schaubergwerk, alte Erzmine
  • Radmer: Alte Kupfermine
  • Admont: Stift Admont
  • Wildalpen: Trinkwasser-Museum
  • Gams: Forstmuseum, Haflingerhof, Nothklamm und Kraushöhle
  • Graz: Stadtbummel, Red Bull Ring, Weltkulturerbe Graz
  • Mariazell: Stadtbummel, Basilika

Campingplatz-Tipps in der Steiermark

Wer nicht auf dem Bauernhof der wundervollen Familie Winter unterkommen möchte, findet im Nationalpark Gesäuse und der Region zahlreiche Campingplätze.

Noch nicht selbst getestet, jedoch durch die Wassersport-Aktivitäten schon besichtigt haben wir den Emma Wanderer Campus in Hieflau, der sehr modern ausgestattet ist und von dem aus täglich Touren zum Raften und Canyoning aufbrechen. Ein gemütliches Gasthaus ist ebenfalls fußläufig erreichbar.

Auch am schön gelegenen Campingplatz Forstgarten sind wir auf dem Weg nach Johnsbach immer wieder vorbeigekommen.

Den Campingplatz Mooswirt konnten wir vom Gasthaus am Rand des Platzes begutachten. Zumindest verhungern muss dort garantiert keiner.

Der Campingplatz Wildalpen wird von der Gemeinde betrieben und liegt direkt am wilden Wasser der Salsa – perfekt für alle Wasserratten oder solche, die es werden wollen.

In Graz gibt es einen größeren Stellplatz mit guter Busanbindung in die Innenstadt.

Zum Abschluss ging es noch in die Hauptstadt Wien. Einen Stellplatz-Tipp finden Sie im Dauertest-Bericht zum Pössl Campstar.

2024-06-29T10:27:47Z dg43tfdfdgfd